Wir sind überzeut, dass die EU-Mitgliedstaaten und die EU als Gemeinschaft mehr tun für den Schutz der letzten Wildflüsse auf dem Kontinent können sowie für die Revitalisierung von Flusskorridoren und für den Rückbau von Staudämmen und anderen Wanderhindernissen. Es gilt, die vielfältigen Quervernetzungen wiederherzustellen, die für Fließgewässer charakteristisch sind - die Konnektivität in allen Dimensionen. Deshalb setzen wir uns ein für den Aufbau eines wachsenden Netzwerks streng geschützter Flüsse in Europa - gesund, dynamisch und frei fließend.

Unser Projekt “FREE FLOW” wird vom BMUV gefördert:

Unsere Arbeit zum Schutz frei fließender Flüsse und zum Abriss von Querbauwerken wird über die Verbändeförderung des Bundesumweltministeriums gefördert (Laufzeit: April 2024 bis März 2026). Zum Projekt gehören die kritische Begleitung der EU-Wasserpolitik in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Umweltbüro (EEB) in Brüssel sowie Veranstaltungen und Informationsangebote. Ansprechpartner für das Projekt FREE FLOW ist Projektleiter Michael Bender in Berlin.

Offener Brief:
Auf neue Wasserkraft zu setzen, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Europa zu beschleunigen, ist unverantwortlich.

Das EEB (Europäisches Umweltbüro), Bird Life International, die EEA (European Anglers Alliance), Wetlands International und WWF haben am heutigen Montag, den 6. Februar 2023, einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie mehr Regelungen für den Ausbau der Wasserkraft fordern. Der offene Brief wurde von mehr als 100 NGOs aus ganz Europa unterzeichnet.

Unter anderem bitten wir um:

  • Zumindest den neuen Artikel 29b über Nachhaltigkeitskriterien für Wasserkraft, der vom Europäischen Parlament (RED III) vorgeschlagen wurde, beizubehalten, da er anerkennt, dass Wasserkraft direkte Auswirkungen auf Süßwasserökosysteme hat, die gemildert werden müssen.

  • die Mitgliedstaaten aufzufordern, neue Wasserkraftwerke aus den Fördergebieten auszuschließen (RED IV), da die allgemeine Ausrichtung des Rates vom 21. Dezember zu REPowerEU, die den Mitgliedstaaten nur die Möglichkeit gibt, neue Wasserkraftwerke aus den Fördergebieten auszuschließen, nicht weit genug geht.

Lesen Sie den gesamten offenen Brief der europäischen NGOs hier (auf Englisch):
Offener Brief: Auf neue Wasserkraft zu setzen, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Europa zu beschleunigen, ist unverantwortlich.

Die EPA-Pressemitteilung des WWF finden Sie hier:
www.wwf.eu/?8826916/open-letter-hydropower-RED-trilogues


Frei fließende Flüsse für Europa

Lesen Sie unsere Schlussfolgerungen aus zwei Online-Filmveranstaltungen mit Podiumsdiskussion auf der EU Green Week 2020, veranstaltet von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Umweltbüro (EEB) in Brüssel.

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Gesetzlicher Schutz für frei fließende Flüsse in Europa

Lesen Sie unsere Überblicksartikel zum rechtlichen Schutz frei fließender Flüsse in Europa. Ziel der Studie war es, eine Zusammmenstellung derjenigen Flüsse in Europa zu erstellen, die eine strikten gesetzlichen Schutz genießen, der mit der Ausweisung als Wild and Scenic River in den USA vergleichbar ist:
Legal Protection for Free-Flowing Rivers in Europe: An Overview

Die Wild and Scenic Rivers in den USA sind ein wegweisendes Vorbild für den Schutz freier Flüsse in anderen Teilen der Welt. Der Wild and Scenic Rivers Act wurde 1968 von Präsident Johnson unterzeichnet. Das Netz geschützter Flüsse in den USA wächst seither stetig: Erst am 12. März 2019 wurden weitere 621 Meilen an 60 neuen Wild and Scenic Rivers unter Schutz gestellt. Das sind 999 Kilometer. Herzlichen Glückwunsch!

Shane Andersons Film Run Wild, Run Free liefert ein eindrucksvolles Portrait von 50 Jahren Wild and Scenic Rivers. Was könnte Europa angesichts des globalen Booms der Wasserkraft, was könnten andere Teile der Welt von den USA lernen, wenn es darum geht, frei fließende Flüsse zu schützen und Staudämme zu beseitigen?

Diskutieren Sie mit uns beim nächsten Flussfilmest!


EU-Biodiversitätsstrategie: 25.000 km Flüsse bis 2030 wieder in einen frei fließenden Zustand bringen!

Die Stiftung Living Rivers begrüßt die Ziele der EU-Kommission zur Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen, wie sie in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 festgeschrieben wurden.

Zugleich müssen jedoch die noch verbliebenen frei fließenden Flüsse und Bäche besser geschützt werden. Es ist nicht zu letzt auch viel billiger zu schützen, was noch intakt ist, als das wiederherzustellen, was schon verlorengegangen ist.

Die Stiftung Living Rivers fordert seit vielen Jahren gemeinsam mit weiteren Umwelt- und Angelverbänden, dass der bessere Schutz von Fließgewässer in Kombination mit aktiven Maßnahmen zu ihrer Revitialisierung verfolgt werden muss. In einer gemeinsamen Stellungnahme zum umstrittenen Leitfaden zur Wasserkraft in Natura 2000-Gebieten schreiben wir:

„In den Fließgewässern der EU gibt es so gut wie keinen Spielraum für neue Wasserkraftwerke, und erst recht gibt es in den europäischen Natura 2000-Gebieten keinen Platz für neue Wasserkraftwerke. Diese Standorte sollten vielmehr der Nukleus eines Schutzgebietssystems frei fließender Flüsse und Bäche mit hohem ökologischen Wert sein, das durch die Stilllegung und den Rückbau ökologisch schädlicher Infrastruktur stetig erweitert werden sollte.“

Position der NRO zum Leitfaden für Wasserkraft und Natura 2000 (2017), PDF herunterladen